Das Naturerlebnis Glasenbachklamm

Urzeit- und Geoschauweg in Elsbethen bei Salzburg

AKTUELLE INFORMATION
Aktuell ist die Glasenbachklamm leider geschlossen. Informationen zur Neueröffnung folgen!



Bereits 1965 wurde der erste Lehrpfad durch die rund 3 km lange Klamm angelegt.

1987 wurde unsere Glasenbachklamm, durch die der Klausbach fließt, wegen ihrer schönen Felsformen, dem Fossilienreich­tum und der reichhaltigen Vegetation als „Geschützter Landschaftsteil“ ausgewiesen.

Seit 2016 wurde etappenweise an der Neugestaltung des Naturjuwels gearbeitet. Rastplätze, Kneipp­brunnen, Balancier­parcours sind entstanden und nun ist auch der Urzeit- und Geoschauweg fertiggestellt. Dieser wurde in Kooperation mit der Bildhauerklasse der HTL Hallein gestaltet und wird erstmals präsentiert.

360° Ansicht Glasenbachklamm


Lassen Sie sich überraschen, was es alles zu entdecken gibt:


Alle Fakten zur Glasenbachklamm:

Die Glasenbachklamm ist im ursprünglichen Sinne eigentlich keine Klamm, sondern ein Kerbtal, das durch den heutigen Klausbach nach der letzten Eiszeit entstanden ist.  Der Bach hat sich Stück für Stück in den Untergrund eingeschnitten und legte damit den Blick auf gut 250 Millionen Jahre Erdgeschichte frei.

1987 wurde die Glasenbachklamm auf Grund der besonders schöne Felsformen, des Fossilienreichtums, aber auch auf Grund der reichhaltigen Vegetation als Geschützter Landschaftsteil ausgewiesen. 1965 wurde der erste Lehrpfad durch die rund 3 km lange Klamm angelegt.

Im Museum zum Pulvermacher findet man eine reichhaltige Ausstellung zu den Fossilien aus der Glasenbachklamm, ein Abbild der sogenannten Elsbethner „Zigeunerhöhle“ sowie Wissenswertes zur Pulvermacherei, die bis im 19. Jahrhundert in Elsbethen ausgeführt wurde.

Der Klausbach entwässert das Hochmoor der Egelseen und mündet nach rund 7 km in die Salzach. Ursprünglich hieß der Bach „Glasbach“, benannt nach dem Elsbethner Ortsteil Glas. Durch seine Nutzung für die Holztrift wurde er im Laufe der Zeit in „Klausbach“ umbenannt.  Klausen sind Wehre, die das Bachwasser aufstauen. In das aufgestaute Wasser werden Holzstämme gelegt und nach Öffnen der Klause mit dem Wasser den Bach hinunter geschwemmt. Die Holzstämme wurden im Bereich des heutigen Rechenwirts mit Hilfe eines Holzrechens abgefangen und mit Pferdefuhrwerken weiter transportiert. Das Holz wurde zum großen Teil in die Saline nach Hallein gebracht, wo sie für das Befeuern der Sudpfannen verwendet wurde.

Bis 1954 wurde der Klausbach auch für die Energiegewinnung genutzt. Die erste Mühle, die am Klausbach stand, war um das Jahr 1300 die sogenannte Höllmühle. Als Hölle wurden zur damaligen Zeit enge, dunkle Schluchten bezeichnet. Eine im Jahr 1792 errichetete Kugelmühle produzierte jährlich rund 40.000 Kugeln im Jahr, die als Ballast für die Schifffahrt verwendet wurden. Ab dem 16. Jhd. wurde vom Klausbach ein Werkskanal abgeleitet, der sogenannte Pulvermühlbach. Er speiste mit seiner Wasserkraft eine Getreidemühle, eine Huf- und Waffenschmiede, ein Sägewerk und 6 Pulverstampfen. Vor dem Rechenwirt wurde der Werkskanal wieder in den Klausbach eingeleitet.

Die Glasenbachklamm ist Teil der Osterhorngruppe, der auch beispielsweise der Gaisberg angehört. Sie zählt damit noch zu den Kalkalpen, nach Norden hin schließen die sanften Hügel der Flyschzone an. Die Gesteine, die man in der Klamm findet, sind Sediment- und Umlagerungsgesteine. Das heißt, sie wurden über Jahrmillionen in Seen und Meeren abgelagert und durch die Kontinentaldrift, Erosionen oder beispielsweise Seebeben umgelagert. Daher liegen in der Glasenbachklamm verschiedenste Gesteinsschichten neben- und aufeinander. Die Geologie versucht die Entstehung unserer heutigen Landschaft zu erklären, in dem sie Dynamiken der heutigen Landschaftsentstehung beobachtet und dadurch Rückschlüsse auf damalige Ereignisse ziehen kann.

Der Geologische Lehrpfad erzählt über die Gesteine, die entlang des Wanderweges zu finden sind. Ergänzend dazu wurde ein geologischer Naturführer publiziert, der im Heimatmuseum Elsbethen zu erwerben ist. 

Schon früh hat der Mensch die Klamm und ihre natürlichen Ressourcen für sich genutzt. In der sogenannten „Zigeunerhöhle“, die von den Steinzeitmenschen besiedelt wurde, fand man Pfeilspitzen, Messerklingen, Meissel und Schaber, die aus Radiolarit gearbeitet worden sind. Radiolarit ist ein sehr hartes, sprödes Gestein, das man in der Klamm findet.

Der Lettenbach hat seinen Namen von dem weißlich trübes Wasser (die „Letten“) erhalten, das er führt. Die Trübung kommt vom Mergel, in den sich der Bach Stück für Stück schneidet. Der Mergel ist ein lehmiges Gestein, das Ton und Kalk besteht. Früher wurde er beispielsweise für den Ofenbau verwendet.

Die Glasenbachklamm war auch lange Zeit der wichtigste Verbindungsweg zwischen Elsbethen und den Ortschaften Schwaitl, Hinterwinkel und Ebenau. Die heutige Schwaitl Landesstraße wurde im Jahr 1959 zunächst als Güterweg angelegt und später als Landesstraße ausgebaut. Wollte man ins Tal hinunter, nutze man daher den Fahrweg durch die Klamm. Das war besonders im Winter beschwerlich oder manchmal auch gar nicht möglich. Nämlich dann, wenn ein Hochwasser eine der vielen Brücken weggeschwemmt hatte.

Heute ist die Glasenbachklamm ein beliebter Erholungsort für Badende, Spaziergänger oder Wanderer.

In der Klamm herrschen für die Pflanzen- und Tierwelt ganz besondere Bedingungen: durch die hohen Wände und die Orientierung von Ost nach West kommt im Jahresverlauf vergleichsweise wenig Sonnenlicht in die Klamm. Hinzu kommt die hohe Luftfeuchte, die auch durch den Klausbach entsteht. Unter solchen Verhältnissen bilden sich sogenannte Hang- und Schluchtwälder mit typischen Baumarten wie Berg- und Spitzahorn, Esche, Erle oder Bergulme. Am Hangfuß fällt die sehr dichte Vegetation auf, die auf eine gute Nährstoffversorgung hinweist. Typisch für solche Standorte sind Brennesseln, Kletten, Brombeeren, Kohldisteln oder Springkraut. Rund ein Drittel der in Österreich vorkommenden Farne sind ebenfalls in der Klamm zu finden. Sie bewohnen die Felsritzen, Bäume oder den Boden. Als geschützte Farnart kommt beispielsweise der Hirschzungenfarn vor.

Auch eine ganz besondere Pflanze ist in der Klamm zu finden, nämlich der Wolfseisenhut. Sein eigentlicher Name ist „Gelber Eisenhut“, weil seine Blüten gelb gefärbt sind. Er zählt zu den giftigsten Pflanzen, die in Österreich zu finden sind. Aus seiner Wurzel wurde früher ein Sud gekocht, in dem Fleischköder getränkt und damit der Wolf getötet wurde.

Für die Tierwelt bietet die Glasenbachklamm vielfältige Lebensräume an: Vögel, Säugetiere, Fische und eine Vielzahl an Insekten fühlen sich hier wohl. Beim Spazieren kann man die Wasseramsel beobachten, die ins Wasser taucht und unter den Steinen nach Insektenlarven sucht. Im Bach kann man auch im wieder Bachforellen sichten, die im Kehrwasser stehen und sich ausruhen. Dicht übern Wasser fliegt die gelb gefärbte Gebirgsstelze durchs Bachbett. Wenn es morgens noch sehr feucht ist, kann man da und dort auch den Feuersalamander beobachten, der gemächlich seine Wege geht während im Wald oberhalb Rehe oder manchmal sogar eine Gämse zu sehen sind. Besonders nachts sind Füchse, Mader und Dachse aktiv.